Stefan Beck: Texte von 1993 - 1998

Mondsucht


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Der Text, ein Exzerpt aus einer Sprech-Arbeit von Augst und Beck beim Frankfurter Piratensender "Porno FM", wurde zuerst in Nachtexpress Nr.2, der Zeitung zur dritten Frankfurter Nachttanzdemo "Lärm 97" vom 5.6. 1997 veröffentlicht. Die Demo wurde damals von der Polizei brutal niedergeknüppelt.

Heutige Ehepaare werden feststellen, daß sich im Laufe der Jahrhunderte eigentlich gar nicht so viel geändert hat. Allzu freimütige Darstellungen von Liebespositionen sind zwar gesetzlich verboten, aber die Stereo-Anlage versorgt uns auf Wunsch mit jeder Menge von gedämpften Liebesliedern, der Ventilator mit frischer Luft, die Parfumindustrie mit einem Überfluß von Wohlgerüchen, künstlich angereicherte Milch mit zellenerneuernden Kräften, Deckenspiegel mit dem Abbild unserer Nacktheit. Die hohe und schöne Bettstatt der Hindus, deren praktischer Wert auch den alten Griechen und Römern bekannt war, ist kürzlich wieder aufgetaucht, und zwar in Form vielseitig verstellbarer Betten. Gesunde Sinnlichkeit in der Ehe entwickelt sich erst dann, wenn die Einstellung zum Geschlechtlichen von Scham und Schuldgefühl, Prüderie und Schüchternheit frei ist. Je mehr man die historischen Quellen studiert, desto weiter wird der Horizont und mit ihm die persönliche Freiheit.

Die hedonistische (lustbetonte) Auffassung der Liebe hat infolge der allzu raschen sexuellen Revolution wiederum zu moralischen Gleichgewichtsstörungen geführt. Schuld daran sind die Händler, die wir immer wieder aus dem Tempel vertreiben müssen.

Ganz falsch wäre es, heiter-sinnliche Ehepaare mit Lüstlingen zu verwechseln. Der Lüstling ist ausschließlich Sklave des Sexuellen unter Mißachtung aller übrigen menschlichen Werte. Wir setzen uns für die Freuden der Ehe ein, ja! Aber wo nicht mehr bezweckt wird als ein vorübergehender Nervenkitzel, kann es nur in Ermattung und Stumpfsinn enden. Mit "Sinnlichkeit" meinen wir, ein für allemal, den Gebrauch der Sinne in Liebe, nicht ihren Mißbrauch bis zur körperlichen und seelischen Erschöpfung. Der Weg zum Eheglück liegt nicht allein in der Erziehung zu feineren erotischen Praktiken.

Die raffinierteste Abwechslung wird nichts nützen, wo unvereinbare Temperamente aufeinanderprallen und die Eheharmonie untergraben. Ebenso werden neurotische Störungen weichen, nur weil ein Paar es einmal mit einer neuen, exotischen Koitus-Form versucht.

Sex ist kein Allheilmittel für nervöse Spannungen und seelische Konflikte. Wer an Schlaflosigkeit leidet, soll weiter seine ärztlich empfohlenen Tabletten nehmen, und der Halbverrückte soll zum Psychiater gehen. Sexuelle Abenteuer sind das Privileg gesund empfindender Eheleute. Die Gelegenheit dazu bietet sich in der Ehe selbstverständlich immer. Fortwährend werden, mit oder ohne Vergnügen, Kinder gezeugt. Aber das ist nicht der einzige Zweck des Zusammenlebens. Wir dürfen unsere Sinne nicht von den Mängeln unserer Umgebung oder anerzogener Vorurteile beeinträchtigen lassen. Im Dienste der Liebe wollen wir sie immer wieder auffrischen, damit sie unser Eheleben verschönen, solange es die Natur erlaubt.

Morgen ist Vollmond. Was wirst du tun? Ich werde kreativ! Ich sage ah na ja taun die Antwort wird kommen. Ah na ja taun ich will unruhiger und ungeduldiger werden. Ich schmeiße den ersten Stein! Ich bin klein und gemein. Morgen ist Vollmond. Was wirst du tun? Ich schlage meine Frau. Ich kann keine Polizisten sehen. Ah na ja taun du bist ein Arschloch! Die Antwort wird kommen. Ich höre kein X-Mix mehr. Ich onaniere dreimal am Tag. Ich bin dabei kreativ. Mir kommt es ah ja na taun oder ah na ja taun oder ah na ja tauuuun. Ich bin danach ruhiger und geduldiger. In meiner Möse hat alles Platz. Ich bin böse und verschlagen. Mir traut keiner über den Weg. Ich walze alles nieder! Dir wird die Antwort kommen. Ich wende Gewalt an. Ich mache nachts Rabbatz. Ich schände meine Eltern. Ich will mich nicht verstehn. Ah na ja taun ich finde mich nicht ab. Es kommt mir der richtige Gedanke um das Problem zu lösen. Ich schieße zurück. Ich lege Tretminen mich mit Autofahrern an. Das macht mich aggressiv. Der König ist umgekommen. Keiner weiß wieso. Ich fahre nur BMW. Ich steuere mit 180 auf eine rote Ampel zu. Ich werde das Problem lösen. Morgen ist Vollmond. Was wirst du tun? Ich werde Motor meiner Lüste. Ich geh zur Zeil und werde geil. Mein Schwanz reicht bis zum Mond. Es kommt mir der richtige Gedanke um das Problem zu lösen. Ich werde unruhig und unangenehm. Ich werde die Antwort zwingen. Ah na ja taun. Die Hände berühren die Brustwarzen rollen sie auf angenehme Weise und kehren dann zum Bauch zurück. Morgen ist Vollmond. Was wirst du tun? Ich berühre deine Brustwarzen rolle sie auf angenehme Weise und führe die Hände zum Bauch zurück. Ich bin dabei kreativ. Ich rolle die Brustwarzen auf angenehme Weise und führe sie zum Bauch zurück. Ich bin ganz ruhig und ungeduldig. Ich rolle deinen Bauch auf angenehme Weise und kehre ihn zu den Brustwarzen zurück. Meine Hände sind kreativ. Ich rolle meinen BMW auf deine Brustwarzen nehme die Hände von Lenker und kehre sie auf angenehme Weise zum Bauch zurück. Du bist mir die Antwort schuldig. Du hältst mich aus. Ich rolle deine Hände auf meine Brustwarzen und kehre deinen Bauch auf angenehme Art zurück. Du sagst nur ah na ja taun dir wird der richtige Gedanke kommen um das Problem zu lösen. Dir kommt es ah na ja taun du rollst dir die Brustwarzen auf angenehme Weise zum Bauch und zurück. Ich werde ruhiger und geduldiger sein. Der richtige wird kommen dir die Brustwarzen zu rollen die Hände langsam durch das Schamhaar zu gleiten, ah! Ich werde kreativ sein. Die Antwort wird kommen. Ah ja na taun. Ich muß kleiner und gemeiner werden. Ich werde kreativ sein. Die Antwort wird kommen. Ah ja na taun. ich muß mich beschleunigen. Ich muß festhalten was nicht entkommen darf. Ich bin kreativ. Ich schaue dir in die Augen. Ich sage dir ah ja na taun ich will dich jetzt mauseln. Ich bin der Zeilkönig gell du verstehst was vom Vögeln? Die Antwort wird kommen. Morgen ist Vollmond. Was wirst du tun? Ich stelle ein Bild aus. Ich park bei der Sparkasse. Ich schmeiß ihr die Scheiben ein. Die Antwort ist Blind des Zyklopen. Ich scrolle deine Brustwarzen auf angenehme Weise ah na ja taun ah na ha taunn ah ha ha klaun klaun klaun klaun klaun was das Zeug hält ich sprenge die Bank es wird mir nichts geschehen ich habe Glück ich berühre die Brustwarzen rolle sie auf angenehme Weise und kehre die Hände zum Bauch zurück. Dieser Vorgang wird sechsmal wiederholt, wobei ich mich jedesmal auf das selbe Problem oder denselben Wunsch konzentriere. Ich kenne bereits die Details des Problems. Also bedarf es nur einiger weniger Worte um Konzentration auf es zu wenden und die Konzentration zu vertiefen. Schreibe die gesprochenen Worte ah na ja taun auf die schwarze Leinwand deines geistigen Bildes. Fahre deinen BMW vor die Sparkasse undwiederhole den Vorgang sechsmal.Hebe alles Geld ab und schreibe es deiner geistigen Gesundheit gut. Du bist alles was du hast. Du bist jetzt ruhiger und geduldiger. Du bist kreativ. Du hast alles was du bist. Dir wird die Antwort kommen. Nur so werden Hemmungen abgeworfen, die den gesunden Liebesgenuß behindern, aber der Gipfel der Empfindungen wird immer nur auf allzu kurze Dauer erreicht. Mehrere Menschen sterben jedes Jahr, weil sie nicht genügend Vorkehrungen treffen. Eben deshalb ist es so wünschenswert, daß die Partner das immerhin erregende Vorspiel ausdehnen, variieren und, wenn möglich, mit Überraschungen würzen. Man kann es einer Ehefrau nicht verdenken, wenn sie einen Seufzer des Überdrusses ausstößt, weil der Gatte sie gewohnheitsmäßig aufs Bett wirft, sobald sich die Schlafzimmertür hinter ihnen geschlossen hat. Das ist ganz toll so. Das ist kreativ. Das ist Vollmond morgen. Das wirst du tun? JA. Ich bin kreativ. Ich kehre die Hände zum Bauch zurück und wiederhole den Vorgang sechsmal. Ich schulde mir Antwort. Weil ich der Untergang des Abendlandes bin. Ich schlagen ihnen den Knüppel über den Kopf ich führe sie in die Uniklinik ich lecke ihre Wunden. Ich bin aggressiv. Ich komme zu mir. Ich hasse den Nordisk Club schließe das Lissania und mache mir den Ostklub zum Feind. Dies alles wiederhole ich sechsmal bis die Details des Problems mir bekannt sind und es nur wenige Worte bedarf um die Konzentration auf das Wesentliche zu erreichen. Ein für alle Male ists Orpheus wenn es singt. Das macht nicht definitiv. Sie haben das Problem noch nicht verstanden. Ich haue ihnen eins über und sie halten jetzt den Mund. Sie haben ihren BMW auf meinen Hof geparkt und wissen nicht heraus.

Tatsächlich kann das heutige Dasein alle Natürlichkeit abtöten. Klippen gibt es hier wie überall. Nummer eins ist die Hast. Besonders die wildbewegte Jugend neigt dazu, die Ouvertüre zu überspringen und mit der gleichen Besinnungslosigkeit auf das Ziel zuzusteuern, wie der Autofahrer, der auf Biegen und Brechen seinen Vordermann überholen muß. Diese Tendenz ist ein bedauerliches Symptom der ewig angespannten, computerisierten Zeit in der wir leben.

Morgen ist Vollmond. Was wirst du tun?

Ein Mann und eine Frau sitzen, jeder für sich, inmitten eines Dschungels von Drähten, Knöpfen, Skalen und Schaltern; offenbar kontrollieren sie einen riesigen Industriekomplex. Der Mann reckt den Hals verliebt nach der Frau, sein Gesichtsausdruck spiegelt Staunen über die eigene Tollkühnheit. Sie hingegen weicht zurück, als fürchte sie die vielen wachenden Elektronenaugen. Aber doch nicht hier, John!! Die Antwort wird kommen. Mir kommt der richtige Gedanke um das Problem zu lösen. Dein Schwanz reicht bis zum Mond. Ich bin kreativ. Ich sage ah na ja taun. In deiner Möse hat alles Platz. Der König ist gestorben. Ich weiß nicht wieso. Ich will die Wandlung. Ich bin für die Flamme begeistert. Ich schieße auf alles was sich bewegt. Ich disse wer mich disst. Ich weise aus ich schiebe ab ich halte fern. Es macht mir Spaß. Ich bin mies und verkommen ich bin der despotische Phallus ich bin das objekt = x. Aber morgen ist Vollmond. Was wirst du tun? Heiliger Januarius! Ich will immer mehr lernen das Notwendige an den Dingen als das Schöne zu sehen so werde ich einer von denen sein welche die Dinge schön machen ich will keinen Krieg gegen das Häßliche führen ich will nicht anklagen ich will nicht einmal die Ankläger anklagen wegsehen sei meine einzige Verneinung ich will irgendwann einmal Heiliger Rochus nur noch ein ja-sagender sein. Heiliger Januarius. Heiliger Dominikus. Heiliger Fulgentius. Heiliger Kasparus. Heiliger Thomasius. Heiliger Makarius. Heiliger Hadrianus. Heiliger Hyginus. Heiliger Theodosius. Heiliger Arkadius. Heiliger Maurus. Heiliger Marcellus. Heiliger Audifaxus. Heiliger Marius. Heiliger Patroklus. Heiliger Anastasius. Heiliger Antonius. Heiliger Vitalus. Heiliger Sexus. Heiliger Bonosus. Heiliger Benignus. Heiliger Angelikus. Heiliger Eucherius. Heiliger Eleutherius. Heiliger Petrus. Heiliger Dionysius. Heiliger Hillus. Heiliger Kumissus. Heiliger Kussus. Heiliger Eusebius. Heiliger Eustasius. Heiliger Paternus. Heiliger Ägidius. Heiliger Theodorus. Heiliger Luchesius. Heiliger Angelus. Heiliger Desideratus. Heiliger Epimachus. Heiliger Manestius. Heiliger Nereus. Heiliger Pankratius. Heiliger Pachomius. Heiliger Servatius. Heiliger Venatius. Heiliger Discorus. Heiliger Poppus. Heiliger Julius. Heiliger Germanus. Heiliger Erasmus. Heiliger Felicius. Heiliger Simplicius. Heiliger Protarius. Heiliger Gervasius. Heiliger Multitrudus. Heiliger Vigilius. Heiliger Eulogius. Heiliger Franziskus. Heiliger Solanus. Heiliger Cortius. Heiliger Ceilus. Heiliger Livarius. Heiliger Bassus. Heiliger Drummus. Heiliger Technus. Heiliger Hausus. Heiliger Liborius. Heiliger Celsus. Heiliger Sonnus. Heiliger Nazarius. Heiliger Faustinus. Heiliger Rufinus. Heiliger Cyriakus. Heiliger Tarsitius. Heiliger Agapitus. Heiliger Wulfus. Heiliger Policius. Heiliger Rufus. Heiliger Sergius. Heiliger Pedalus. Heiliger Kornelius. Heiliger Maternus. Heiliger Valerius. Heiliger Nikodemus. Heiliger Remigius. Heiliger Niketius. Heiliger Crispus. Heiliger Cajus. Heiliger Placidus. Heiliger Renatus. Heiliger Demetrius. Heiliger Viktrizius. Heiliger Nuncius. Heiliger Pautalus. Heiliger Lullus. Heiliger Jakobus. Heiliger Evergisius. Heiliger Amandus. Heiliger Justus. Heiliger Penius. Heiliger Veranus. Heiliger Arsacius. Heiliger Didakus. Heiliger Briktius. Heiliger Modestus. Heiliger Vaginius. Heiliger Kolumbus. Heiliger Pressus. Heiliger Eligius. Heiliger Lazarus. Heiliger Sturmius. Heiliger Junius. Ich will endlich schön sein!

Auftritt Supa DJ Dmitri: (vorsichtig) Sumumumumumumumumumumum? Gellellellellellellellellellellellellellellell? Bumbumbumbumbumbum?

(deklamierend) Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein. Da hab ich Stein auf Stein zu mir gelegt, und stand schon wie ein kleines Haus um das sich groß der Tag bewegt. Sogar allein. Da kommt die Mutter, kommt und reißt mich ein! Sie reißt mich ein, indem sie kommt und schaut. Sie sieht es nicht, daß einer baut…

Baierler (Sommeranzug nach Maß von Ermengildo Zegna, Baumwollhemd von Daks, Seidenkrawatte von Prochownick und Schuhe von Church`s): Ich finanziere mich durch Kohle! Ich habe noch 80.000 auf dem Konto und fahre einen BMW. Das weiß doch jeder! Ich bin nur berühmt, weil ich auch elektrisch bin. Ich verströme mich in alle Dimensionen und liebe meine Studenten.

Königer (Dreiknopfanzug aus Wolle mit Kunstfaser von Joop!, ein Hemd aus reiner Baumwolle von Signum und Schuhe von Allen-Edmonds): Das heißt eklektisch und meint, daß du dir gerne was von deinen Studenten abzweigst und als deine eigene Arbeit ausgibst.

Baierler (beleidigt): Nein, du meinst erklecklich. Das ist bloß mein Einkommen an der Schädelschule.

Königer: Elegisch! Mein Lieber. Elegisch bist du mit deiner Neurone!

Baierler: Ach! Nur der Buhmann kennt meine Seufzer. Und den kennt außer ein paar Kunstnasen am Schädel keiner. Wie klein ist meine Welt. Wenn ich den Tobi nicht hätt, dann tät ich nur Sozialfälle ausbilden. Das weiß auch jeder.

"Zeilmanager" Wehrumer (in Polizeiuniform und Sandalen): Tobi, den kenn ich. Das ist son Laden bei mir um die Ecke und meint Total Billig. Da ist alles billig billig billig!

Königer (belehrend): Deswegen bist du auch son schlechter Künstler. Du schreibst nur Briefe, die keine Sau interessieren, und meine Handlanger müssen dann den Dreck von der Scheibe kratzen! Von wegen billig. Das ist noch nicht einmal preiswert, was du da bringst.

"Zeilmanager" Wehrumer: Och. Tschuldigung. Das hab ich doch nicht gewollt. (Abgang Wehrumer)

Supa DJ Dmitri: Amerikanische Sexualforscher behaupten, daß die heutige westliche Ehefrau endlich wieder alle Voraussetzungen mitbringt, um mit ihrem eigenen Mann Liebesabenteuer zu wagen und zu bestehen.

Baierler: Da hast dus. Ich bin genau richtig. Du must deine Frau einfach nur k n u t s c h e n.

Supa DJ Dmitri: Jedenfalls kann sich die moderne Frau dazu beglückwünschen, daß sie eine Frau ist. Die Fesseln der geschichtlichen Vergangenheit sind abgestreift. Wenn sie nicht erblich belastet ist, die allgemeine Unsicherheit des Lebens mit philosophischer Gleichmut hinnimmt und sich von Schönheit, Reichtum und Sex der Film- und Fernsehstars nicht einschüchtern läßt, ist sie besser dran als je zuvor.

Königer: Ich habe letztes Jahr mit dem rechtslastigen Verein Zeil Aktiv eine Ausstellung gemacht, weil es sich bei dieser Ausstellung um eine Ausstellung handelte. Zum ersten Mal wurde im Sinne von Marx der reine Gebrauchswert auf seinen Tauschwert zurückgeführt. Die Kunst ist Kunst als Kunst insoweit sie auch Ware ist. Deswegen konnten die beteiligten Künstler auch ihren Beitrag in einen Warengutschein eintauschen. Das war echt revolutionär!

Baierler: Du warst immer schon ein Künstler. Das weiß doch jeder.

Königer: Danke. Im Sinne eines vereinten deutschen Unternehmertums fehlen der Stadt Frankfurt noch geeignete Anstreicher und Dekorateure. Die Städelschule fühlt sich hier zutiefst berufen. Ich bin daher auch mit Petra Roth zusammen aufgetreten, obwohl sie gerade erst das TAT geschlossen hatte.

Supa DJ Dmitri: Selbst bei nüchternster Betrachtung der heutigen Situation hat sie allen Grund zur Zufriedenheit. Sie ist kein bloßes Geschlechtswesen mehr, aber ihren Reizen wird weiterhin gehuldigt. Sie setzt sich mit großen und kleinen Problemen auseinander und beweist dabei eine Anpassungsfähigkeit, die den Neid der Männer erregt. Sie hat nach gewonnenem Kampf um die Gleichberechtigung zur vollen Weiblichkeit zurückgefunden. Im reinen Männerwettstreit macht sie nicht mehr mit.

Baierler: Ist doch klar. Ich trink auf der Zeil auch immer nur Rothkäppchen! Da kann mich niemand gegen privatisieren. Sie lebe hoch. Sie lebe hoch!

Ein sehr eng miteinander verbundenes junges Ehepaar verbrachte einen fürchterlichen Winter mit der Pflege seiner Kinder, von denen eines zwischen Leben und Tod schwebte. In ihrer Angst enthielten sie sich jeglichen Sexualverkehrs. Endlich war die Krise überwunden, und sie konnten sich ein erholsames Ski-Wochenende erlauben. In einem abgelegenen, tiefverschneiten Tal warfen sie plötzlich beide ihre Leiern ab und gaben sich der Lust hin, ohne nach Frostbeulen zu fragen oder das Wiedereintreffen in ihrem geheizten Zimmer abzuwarten.

Panasonic.


PS Dieser Text macht diverse Anleihen aus Texten, deren Quellen mir nach 18 Jahren entfallen sind. Man möge mir aushelfen und ansonsten gnädig sein.