Live aus Leipzig für Radio X in Frankfurt. - Rückschau auf meine Reise nach England im Oktober. Überlegungen zum letzten Aufenthalt im Falsterhus (Dänemark). Bauwoche, Vereinswesen,
Stefan Beck: Texte von 1993 - 1998
Texte zur Kunst
Ich frage mich manchmal wirklich wie diese Hamburger Schlampen es schaffen so verführerisch auszusehen denn gerade der Zusammenbruch jeder normativen Ästhetik zwingt die künstlerische Produktion in ein theoretisches Räsonnement das Kunstwerk als Reflexionsmedium wird Moment seiner eigenen Theorie und so wenig Design bloß angewandte Kunst so wenig ist diese bloß angewandte Ästhetik es gibt kein Vorgängiges mehr das „angewandt” werden könnte weder stabile Regeln des Geschmacks noch eine illustrierbare Wahrheit die jenseits vom Realen als ewige existierte ich vertraue daher auf eine künstliche Intelligenz bar jener limitativen Vernunft vor deren echter Bestimmung ich mir immer sage ich bin die Frau hör` nicht auf ihn mein Haar ist blond und leicht gewellt und seine längsten Strähnen sind 20 cm lang er kennt die Marken X und Y und am Ende des Spiels wird er vielleicht sagen X ist ein A und Y ist ein B oder X ist ein B und Y ist ein A denn diese bewundernswerten Biester sind überaus clever und im Erfassen der Situation (der Zahl m) absolut sicher wie zufällig rutscht im richtigen Moment der Träger vom Kleid blitzt der Streifen Unterwäsche aus kostbarer Seide hervor wie genau dosiert kommt die Erotik die Frauen neidisch und Männer (ein C) scharf macht jene neue Region aber gründet sich in der Erfahrung die die Sicht auf eine dritte Transzendenz frei legt nämlich die spezifische Transzendenz des Prozesses das ist so zu verstehen die Reflexion kann nie ganz objektiviert werden und das mechanische Gehirn kann nie ganz den Charakter eines Ichs annehmen andererseits besteht weder für den Objektivationsprozeß der Reflexion noch für den Subjektivationsprozeß des Mechanismus irgendeine endliche Grenze wenn nun aber der progressive Subjektivierungsprozeß eines mechanical brain der immer geistähnlicher wird und die Objektivierung eines Bewußtseins das aus immer größeren Tiefen konstruierbar wird in einer inversen Bewegung unendlich aufeinander zulaufen können ohne je einander zu treffen dann enthüllen sie zwischen sich ein „mittleres Jenseits” als solches Grundlegung einer operativen Dialektik (G. Günther) und freier Liebe.
1 »texte zur kunst«, applikation von „the white visitation”2, intelligence research worldwide, frankfurt/wien 1994, text: stefan beck, artwork: manuela burghart
2„the white visitation” ist eine unternehmung von stefan beck und manuela burghart zur erforschung von kunst und künstlicher intelligenz, information unter 069/741 02 10
erstellt für „september news”3 auf einladung von weltbekannt e. v., verein zur förderung kultureller aktivitäten, postfach 30 58 13, 20318 hamburg, tel. 040/430 41 15, fax 040/430 33 20
3 ein projekt im rahmen der „hamburger woche der bildenden kunst 1994”. gefördert durch die kulturbehörde der freien und hansestadt hamburg.